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IP-Passthrough: Direkte Konnektivität für Teltonika-Geräte
28. August 2025
In der dynamischen Welt der Netzwerke ist eine nahtlose und direkte Verbindung für kritische Geräte längst mehr als nur ein Komfortfaktor. Zwar teilt NAT (Network Address Translation) eine einzige öffentliche IP-Adresse effizient unter zahlreichen Geräten auf, doch gibt es viele Szenarien, in denen ein bestimmtes Gerät zwingend selbst direkt über diese öffentliche IP verfügen muss. Hier setzt IP-Passthrough an: eine leistungsstarke Funktion, die einen direkten Weg ins Internet eröffnet.

Im Fokus stehen die Grundlagen von IP-Passthrough, die verschiedenen Betriebsmodi sowie die Unterschiede bei der Zuweisung nach Port oder MAC-Adresse. Dabei zeigt sich, dass die Funktion insbesondere bei Konnektivitätsgeräten von Teltonika entscheidende Vorteile bietet.
Was ist IP-Passthrough? Das Konzept erklärt
Im Kern ist IP-Passthrough eine clevere Netzwerkfunktion: Sie erlaubt es einem bestimmten Gerät im lokalen Netzwerk, direkt die öffentliche IP-Adresse zu verwenden, die dem Router von Ihrem Internet-Service-Provider (ISP) zugewiesen wurde.
Man kann sich das wie folgt vorstellen: Dieses eine Gerät erhält eine direkte Internetverbindung und umgeht dabei die übliche NAT-Funktion des Routers. Es verhält sich dadurch so, als wäre es unmittelbar mit dem Internet verbunden und nicht hinter einer weiteren NAT-Schicht verborgen.
Im Wesentlichen ist es eine Methode, um die konventionelle NAT-Firewall für ein einzelnes Gerät gezielt zu umgehen. Dadurch erhält dieses Gerät ungefilterten Zugriff auf das Internet und kann von außen direkt angesprochen werden.

Warum direkte Konnektivität mit Teltonika sinnvoll ist
Die für ihre Robustheit und Vielseitigkeit in industriellen und Enterprise-Anwendungen bekannten Netzwerkgeräte von Teltonika werden häufig in anspruchsvollen Umgebungen eingesetzt. Dort ist direkte Gerätekonnektivität nicht nur vorteilhaft, sondern absolut entscheidend.
Anforderungen in Industrie und Remote-Umgebungen meistern
Betrachten wir beispielsweise die komplexe Welt der industriellen Automatisierung (IIoT). In Fabriken, Stromnetzen oder Wasseraufbereitungsanlagen benötigen Geräte wie SPS, hochentwickelte Sensoren und Robotersysteme eine stabile, echtzeitfähige Kommunikation mit zentralen Steuerungseinheiten oder Cloud-Plattformen.
Direkte Konnektivität ist die Grundlage für eine geringe Latenz bei der Datenübertragung und zuverlässige Abläufe in diesen geschäftskritischen Szenarien.
Ebenso erfordert die sich schnell entwickelnde Welt der Smart Cities und Infrastrukturen eine ständige, unterbrechungsfreie Kommunikation. Dies betrifft unter anderem Systeme für die Verkehrssteuerung, die intelligente Straßenbeleuchtung, Umweltmessstationen oder öffentliche WLAN-Hotspots.
Diese räumlich verteilten Geräte müssen häufig einzeln adressierbar sein, um wichtige Monitoring-Aufgaben, zeitnahe Konfigurationsupdates und eine robuste Datenerfassung zu gewährleisten. Ein direkter IP-Zugang vereinfacht das Remote-Management erheblich und stellt sicher, dass diese öffentlichen Dienste rund um die Uhr zuverlässig und reaktionsfähig bleiben.
Auch im Bereich Remote Monitoring und Überwachung ist direkte Konnektivität von zentraler Bedeutung. Sicherheitskameras an abgelegenen Standorten, Remote Access Points oder spezielle Überwachungsgeräte auf weitläufigen Baustellen und in landwirtschaftlichen Anlagen benötigen häufig einen unmittelbaren Zugriff aus einer zentralen Einsatzzentrale.
Ein weiteres Beispiel sind das Flottenmanagement und der Transportsektor: Fahrzeuge, die mit Routern von Teltonika für Tracking, Telemetrie und In-Vehicle-Konnektivität ausgestattet sind, benötigen stabile, direkte Verbindungen. Nur so lassen sich Daten zuverlässig synchronisieren, GPS-Informationen in Echtzeit aktualisieren und schnelle Remote-Diagnosen durchführen. Während sich die Fahrzeuge durch unterschiedliche Mobilfunknetze bewegen, sorgt direkter IP-Zugang für eine robustere und effizientere Datenübertragung.
Selbst im Einzelhandel und bei Point-of-Sale-(PoS)-Systemen kann direkte Konnektivität entscheidend sein. Zwar geht es hier seltener um die externe Internetanbindung, doch bestimmte PoS-Terminals oder spezialisierte Kassen-Hardware müssen direkt mit externen Payment-Gateways oder cloudbasierten Warenwirtschaftssystemen kommunizieren.
Gerade an diesen kritischen Transaktionspunkten ist es wichtig, Netzwerkkonflikte zu vermeiden, um einen reibungslosen und unterbrechungsfreien Geschäftsbetrieb zu gewährleisten.
Netzwerkkomplexität überwinden: Die praktischen Vorteile
In diesen anspruchsvollen Einsatzszenarien bietet die direkte Gerätekonnektivität durch IP-Passthrough handfeste Vorteile.
Verbesserte Leistung durch Eliminierung von Double NAT
Einer der unmittelbarsten Vorteile von IP-Passthrough ist die Beseitigung des gefürchteten „Double NAT“. Dieses häufige Problem tritt auf, wenn ein vom ISP bereitgestellter Router zusammen mit einem weiteren Router, etwa einem Teltonika-Gerät, betrieben wird.
Die doppelte Schicht der Network Address Translation kann die Leistung von Echtzeitanwendungen und wichtigen VPNs erheblich beeinträchtigen, was zu erhöhter Latenz und Verbindungsproblemen führt. Ermöglicht man dem Teltonika-Router hingegen, die öffentliche IP direkt zu beziehen, lassen sich Double-NAT-Probleme vermeiden. So wird die Basis für ein stabileres und berechenbareres Netzwerkerlebnis geschaffen.

Optimierung von Server-Hosting und -Diensten
Neben der Vermeidung von Double NAT erleichtert IP-Passthrough das Hosting von Servern und Diensten aus dem lokalen Netzwerk erheblich.
Für Unternehmen oder spezialisierte Anwendungen, die dedizierte Server wie Webserver, FTP-Dienste, VPN-Endpunkte oder Videoüberwachungssysteme nutzen, bietet IP-Passthrough einen sofortigen und ungefilterten Internetzugang über den Teltonika-Router.
Damit entfallen die sonst üblichen Hürden bei externen Verbindungen und Portweiterleitungen und Ihre Dienste sind für externe Nutzer und Anwendungen direkt und ohne Umwege erreichbar.
Effiziente Gestaltung von Remote Management und IoT-Implementierungen
Direkte IP-Konnektivität verbessert die Möglichkeiten des Remote-Managements entscheidend. Genau darauf bauen viele industrielle IoT-(IIoT)- und M2M-Lösungen auf, da diese stark von einem zuverlässigen und stabilen Remote-Zugriff auf räumlich verteilte Geräte abhängig sind.
Mithilfe von IP-Passthrough kann ein Teltonika-Router ein angeschlossenes Gerät direkt ins Internet durchschalten. Dadurch werden Remote-Monitoring, Diagnose und Steuerung deutlich einfacher und stabiler.
Dieser direkte Weg reduziert mögliche Fehlerquellen und vereinfacht die Architektur groß angelegter IoT-Netze. So ist sichergestellt, dass kritische Daten reibungslos von den Edge-Geräten zu den zentralen Plattformen gelangen.
IP-Passthrough-Modi und -Konfiguration im Überblick
Um das volle Potenzial von IP-Passthrough auszuschöpfen, ist es wichtig, die verschiedenen Betriebsarten zu verstehen. Wie viele andere fortschrittliche Geräte bieten auch Router von Teltonika verschiedene Betriebsmodi, die auf unterschiedliche Einsatzszenarien zugeschnitten sind.
Bridge Mode: Die direkte Verbindung
In seiner reinsten Form verwandelt der Bridge Mode (manchmal auch einfach als „Passthrough-Mode“ bezeichnet) Ihr Teltonika-Gerät in eine direkte Verbindung. Dabei wird die öffentliche IP-Adresse an ein einziges angeschlossenes Gerät weitergereicht, häufig an einen nachgelagerten Router oder ein Endgerät.
Dieser Modus eignet sich besonders, wenn das Teltonika-Gerät die öffentliche IP lediglich weiterleiten soll und die eigentliche Netzwerkkonfiguration vom angeschlossenen Router übernommen wird.
Ein wichtiger Punkt für Nutzer von Teltonika-Routern: Insbesondere bei mobiler WAN-Nutzung hat dieser Modus Auswirkungen auf die Erreichbarkeit des Routers. Sobald der angeschlossene Client die öffentliche IP erhält, bekommt die WAN-Schnittstelle des Teltonika-Routers in der Regel keine eigene IP-Adresse mehr. Der Router ist dann nicht mehr von außen, sondern nur über die LAN-Seite administrierbar.
Für detaillierte Informationen zur Fehlerbehebung im Teltonika Mobile Bridge Mode bietet das offizielle Teltonika-Wiki eine leicht zugängliche Ressource: Mobile Bridge Mode Troubleshooting.
NAT Mode: Das Standard-Gateway
Auch wenn dieser Artikel vor allem Szenarien betrachtet, in denen NAT umgangen wird, ist der NAT Mode der grundlegende und standardmäßige Betriebsmodus für die meisten Router.
In dieser Konfiguration übernimmt Ihr Teltonika-Router die Rolle des Haupt-Gateways für das lokale Netzwerk. Dabei übersetzt er die einzelne öffentliche IP Ihres Internet-Providers effizient in zahlreiche private IP-Adressen für alle verbundenen Geräte.
In diesem Standard-Setup sind sowohl die WebUI als auch das RMS des Routers einfach zugänglich. Die Verwaltung funktioniert im lokalen Netzwerk ohne zusätzliche Einstellungen und ist bei entsprechender Firewall-Konfiguration auch von der WAN-Seite aus möglich. Auf diese Weise bleibt die Administration unkompliziert und umfassend möglich.
One-to-One NAT: Direkte IP-Zuordnung
Auch wenn es nicht vollständig mit echtem IP-Passthrough identisch ist, bietet One-to-One NAT eine ähnliche Funktion, um einem einzelnen Gerät direkten Zugriff zu verschaffen. In diesem Modus wird eine bestimmte private IP-Adresse im lokalen Netzwerk dauerhaft und ausschließlich einer öffentlichen IP-Adresse Ihres Internet-Providers zugeordnet.
Dadurch erhält dieses Gerät eine dedizierte öffentliche IP-Adresse und kann direkt aus dem Internet angesprochen werden, ohne die Adresse mit anderen Geräten über das normale NAT-Verfahren teilen zu müssen.

Die zugrunde liegende Technik basiert zwar weiterhin auf NAT, allerdings in einer dedizierten Form, die eine klare und direkte Verbindung herstellt. Um die verfügbaren Passthrough-Modi und die genauen Konfigurationsanforderungen zu verstehen, ist die Dokumentation des jeweiligen Teltonika-Geräts entscheidend.
Für detailliertere technische Informationen zu den Unterschieden zwischen NAT, Bridge und Passthrough bietet das Teltonika-Community-Forum eine Vielzahl von Diskussionen und Beispielen.
Präzise Steuerung: IP-Passthrough über MAC-Adresse
Bei der Konfiguration von IP-Passthrough stehen zwei grundlegende Optionen zur Verfügung:
Ohne Angabe einer MAC-Adresse: Die öffentliche IP-Adresse wird automatisch dem ersten Gerät zugewiesen, das sich mit dem Router verbindet. Diese Methode ist praktisch, wenn nur ein einziges Gerät angeschlossen werden soll.
Mit Angabe einer MAC-Adresse für IP-Passthrough: Dies ist die verbreitetere und empfohlene Vorgehensweise. Dabei wird die Media Access Control (MAC)-Adresse, also die eindeutige Hardware-Kennung, des Geräts eingetragen, das die öffentliche IP erhalten soll.
Dieser Ansatz bietet mehr Kontrolle und stellt sicher, dass ausschließlich das vorgesehene Gerät die direkte Internetverbindung erhält, unabhängig davon, an welchem physischen Port es angeschlossen ist. Teltonika-Router setzen diese MAC-basierte Konfiguration häufig für IP-Passthrough ein, um eine präzise Steuerung des Netzwerks zu ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil dieser Methode: Selbst wenn das Gerät an einen anderen Port umgesteckt wird, behält es weiterhin seine direkte öffentliche IP.
IP-Passthrough auf Geräten von Teltonika konfigurieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die exakten Schritte können je nach Modell und Firmware-Version Ihres Teltonika-Routers leicht variieren. Im Allgemeinen folgt die Einrichtung jedoch einem einfachen Ablauf:
Zugriff auf die WebUI: Melden Sie sich über Ihren bevorzugten Webbrowser sicher in der Verwaltungsoberfläche Ihres Teltonika-Geräts an.
Navigation zu den Netzwerkeinstellungen: Wählen Sie den Bereich für WAN- oder Internet-Einstellungen aus, da IP-Passthrough die externe Verbindung betrifft.
Aktivieren von Passthrough: Suchen Sie in diesen Einstellungen gezielt nach Optionen wie „IP Passthrough“, „Bridge Mode“ oder in manchen Fällen „DMZ“, wenn nur ein einzelnes Gerät angesprochen werden soll. Die genaue Bezeichnung hängt von der Firmware ab.
Festlegen des Zielgeräts: In diesem Schritt muss in der Regel die MAC-Adresse des Geräts eingetragen werden, das die öffentliche IP erhalten soll (z. B. ein zweiter Router, Server oder Industrie-Controller). Stellen Sie sicher, dass die MAC-Adresse korrekt eingegeben wird.
Speichern und Anwenden: Speichern Sie die vorgenommenen Änderungen und lassen Sie das Gerät gegebenenfalls neu starten, damit die neuen Netzwerkeinstellungen aktiv werden.
Detaillierte Anleitungen finden Sie im offiziellen Teltonika-Wiki. Dort können Sie umfassende Konfigurationshandbücher wie dieses als Referenz nutzen.
Ein wichtiger Sicherheitshinweis
So praktisch IP-Passthrough auch ist, darf man eines nicht übersehen: Ein Gerät mit einer öffentlichen IP-Adresse ist unmittelbar dem offenen und unsicheren Internet ausgesetzt.
Daher ist es entscheidend, dass dieses Gerät über eine eigene, robuste Firewall verfügt, regelmäßig mit aktuellen Sicherheitspatches versorgt wird und alle notwendigen Schutzmechanismen aktiviert sind, um es zuverlässig vor den vielfältigen Gefahren aus dem Netz zu schützen.
Mehr Leistung für Ihr Netzwerk mit Teltonika IP-Passthrough
IP-Passthrough ist eine äußerst leistungsfähige Funktion, die kritischen Geräten eine direkte Internetverbindung ermöglicht und dabei die typischen Einschränkungen durch NAT umgeht. Für Nutzer von Teltonika-Geräten bieten das Verständnis und die richtige Nutzung der verschiedenen Passthrough-Modi sowie der MAC-basierten Konfiguration entscheidende Vorteile.
Die Funktion steigert die Netzwerkleistung, vereinfacht das Hosting von Servern und Diensten, erleichtert die Remote-Verwaltung und optimiert komplexe IoT-Implementierungen. Richtig eingesetzt sorgt IP-Passthrough für eine stabile und zukunftssichere Konnektivität bei zentralen Anwendungen. Mit seiner Kombination aus Vielseitigkeit und Sicherheit macht Teltonika IP-Passthrough zu einem unverzichtbaren Werkzeug für moderne Industrie- und Unternehmenslösungen.
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